Über uns


In einer Welt voller Elend und Ungerechtigkeit soll eine Gemeinschaft entstehen, in der von der Gesellschaft längst fallengelassene Menschen Hoffnung und neuen Lebenssinn finden und in Harmonie zusammenleben können. Verstossene und verwaiste Kinder sollen in der Pflegefamilie Liebe, Fürsorge und Geborgenheit erfahren, eine Schule besuchen und sich ihren Fähigkeiten entsprechend entwickeln können. Suchtkranke, missbrauchte und misshandelte Kinder sollen erfolgreich rehabilitiert und wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden.


Island Kids Philippines setzt sich seit 2007 nachhaltig und mit Nächstenliebe für diese Vision sowie für schwerkranke Menschen aus ärmsten Verhältnissen ein. Als Initiant des Hilfswerkes will ich interessierten Menschen Einblick in unsere tägliche Arbeit und die damit verbundenen Probleme, Schicksalsschläge, Erfolge und Glücksmomente geben - ich will Sie an unserer Geschichte teilhaben lassen.




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Monday, June 27, 2011

Tetanus Impfkampagne 2011


Die zweite Tetanus-Impfserie konnte am Samstag, dem 18. Juni 2011, erfolgreich durchgeführt werden. Da sich 17 Krankenschwestern sowie ein Arzt freiwillig fürs Impfen anerboten, entschieden wir spontan, gleich eine zweite Medical-Mission durchzuführen. Diese verlief reibungslos und es konnte wiederum zahlreichen Menschen geholfen werden. Die Daten zur zweiten Medical-Mission werden derzeit noch ausgewertet. Die dritte Tetanus-Impfserie wird voraussichtlich nächsten Oktober durchgeführt. Wie ihr feststellen könnt, ist die Zahl kranker Menschen, die uns um Hilfe bitten, stark zunehmend. Beinahe täglich suchen Menschen mit Krankheiten unser Center auf. Es ist schwierig, diese Menschen abzuweisen. Gleichzeitig ist diese Entwicklung aber auch besorgniserregend; vor allem aufgrund der dadurch verursachten hohen Kosten. Bei unserer Hilfe appellieren wir stets an die Eigenverantwortung der betroffenen Familien, koordinieren mit den öffentlichen Sozialinstitutionen und ersuchen andere einheimische Organisationen um Hilfe. Wir werden dabei zunehmend effizienter. Dennoch aber bleibt es eine Realität, dass gerade bei besonders schwierigen und teuren Notfällen, wo ohne Zeitverzug gehandelt werden muss, die Mittelbeschaffung vor Ort sehr schwierig ist. Trotz wertvollen Kontakten in diversen öffentlichen Institutionen dauert die Bearbeitung von Anträgen stets zu lange. Auch können vor Ort nur limitierte Mittel beschafft werden, sodass viel Einsatz auf unserer Seite oft lediglich kleine Resultate erbringt. Gespräche mit diversen Ärzten führten jedoch dazu, dass sich die Northern Mindanao Medical Society (Ärztegemeinschaft von Nordmindanao) für eine künftige Partnerschaft mit IKP interessiert. Gestern hatten wir diesbezüglich ein Treffen mit Dr. Red, dem Präsidenten der Ärztevereinigung, der gleichzeitig auch der Chirurg von Vivian Reyes ist. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung diesbezüglich. Da jedoch viele Leute viel versprechen und dies dann oft nicht halten, bin ich vorsichtiger geworden und habe dementsprechend keine allzu grossen Erwartungen. Vivian Reyes wurde vorgestern operiert. Ihre Operation dauerte vier Stunden und verlief ohne Probleme. Wir beten nun, dass sie ganz gesund werden darf. 

Sunday, June 26, 2011

Neue Medizinische Notfälle

Seit 10 Tagen unterstützen wir eine 27 jährige Mutter von drei Kindern. Vivian Reyes begab sich wegen starken Bauchschmerzen ins City Hospital. Da es dort keinen Ultraschall gibt, konnte anfänglich keine genaue Diagnose gestellt werden. Nach vier Tagen war ihr Zustand hoch kritisch. Ihre Familie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ihre drei Schweine verkauft und nun keine Mittel mehr zur Verfügung. Die ältere Schwester von Vivian kam weinend in unser Center und gab an, dass ihre Schwester im Sterben liege. Zusammen mit einer unserer Mitarbeiterinnen begab ich mich darauf ins City Hospital. Der Bauch von Vivian war aufgeblasen und ihre Augen sowie ihre Haut waren stark gelbverfärbt. Sie war rastlos, kippte ihren Kopf pausenlos von einer Seite zur anderen und sprach unverständliche Worte. Der behandelnde Arzt erklärte uns, dass die Diagnose „Ascending Cholangitis“ secondary to „Choledocholithiasis“, sowie eine schwere, bilaterale Lungenentzündung sei. Zwei grosse Gallensteine hatten den Ausgang von Leber und Gallenblase vollkommen verstopft, sodass sich die ganzen Abfallstoffe von Leber und Gallenblase stauten und nicht mehr ausgeschieden werden konnten. Die Gallenblase wurde dadurch aufgeblasen wie ein Ballon und drohte jeden Moment zu platzen, was in Vivians Zustand zum Tode geführt hätte. Vivian war bereits stark septisch (Blutvergiftung) und ihr drohte multiples Organversagen. Sie musste dringend notoperiert und in ein ICU (Intensiv Care Unit, Intensivstation) verlegt werden. Beides war im City Hospital nicht möglich. Abklärungen im Provincial Hospital ergaben, dass dort – wie immer –  weder ein freier OP noch ein freier ICU-Platz zur Verfügung standen. Unsere Entscheidung war hier einmal mehr eine Entscheidung auf Leben und Tod. Um die junge Mutter nicht sterben zu lassen, entschied ich, sie ohne weiteren Zeitverzug ins Privatspital zu verlegen und dort umgehend die Notoperation durchführen zu lassen. Selbst bei einer Verlegung war ein Überleben nicht sicher, hätten wir sie jedoch nicht ins Privatspital verlegt, wäre sie noch am gleichen Tag ihrer Krankheit erlegen. Im Privatspital wurde unverzüglich die erste Operation durchgeführt. Dabei wurde ein Schlauch als künstlicher Gallenblasenausgang verlegt. So konnten die aufgeblasene Gallenblase entleert und die Abfallstoffe von der Leber wieder ausgeschieden werden. Die Hauptoperation, wobei die Steine sowie die ganze Gallenblase entfernt werden, konnte aufgrund des kritischen Zustandes nicht durchgeführt werden. Was ihre Situation zusätzlich bedeutend erschwerte waren ernsthafte Herzprobleme (instabiler Blutdruck, Wasser, viel zu hohe Herzfrequenz). Vivian schwebte für sechs Tage in Lebensgefahr. Sie musste intubiert werden, erhielt vier Antibiotika gleichzeitig verabreicht und wurde mit zahlreichen weiteren Medikamenten behandelt. Dank Mithilfe der Ärzte konnten die Behandlungskosten sowie die Kosten für die Operation möglichst tief gehalten werden. Dennoch sehen wir uns täglich mit Ausgaben (vorwiegend für Medikamente) von rund CHF 800.- konfrontiert. Die Gesamtbehandlungskosten werden auf zirka CHF 13‘000 geschätzt. Während wir Vivian unterstützen, helfen wir gleichzeitig vier Babies im öffentlichen Spital. Drei von ihnen leiden an Lungenentzündung und eines an Denguefieber. Weiter versuchen wir einem dreijährigen Jungen mit einem Loch im Herzen zu helfen. Er benötigt möglichst rasch eine Herzoperation, welche nur im Heart-Center, in der Hauptstadt Manila, durchgeführt werden kann. In seinem speziellen Fall haben wir noch Zeit; es ist also kein absoluter Notfall. Wir helfen seinen Eltern deshalb dabei, beim Philippinischen Lotteriefonds um Hilfe zu bitten. Die Familie ist nächste Woche zu einem Interview eingeladen und hat gute Chancen, dass der Lotteriefonds einen Grossteil der Kosten, wenn nicht gar die ganzen Kosten, tragen wird. Diesen Erflog verdanken wir unserer über siebzigjährigen Sozialarbeiterin, die sehr gute Beziehungen hat und, sofern eben genügend Zeit bleibt, immer ein Maximum herausholen kann. Die Operation des Jungen wird CHF 25‘000.- kosten. Weiter wollen wir der  9 jährigen Aliyah Montoya helfen. Sie leidet an massiver „Keloidbildung“ im Gesicht - eine Gesichtshälfte ist bereits völlig entstellt und die halbe Nase fehlt. Die Krankheit kann durch einen operativen Eingriff im Gesicht geheilt werden. Auch im Fall Aliyah bemühen wir uns um lokale Mittel. Dies ist jedoch eher aussichtslos, da ihre Krankheit nicht lebensgefährlich ist.

Monday, June 13, 2011

Beginn Schuljahr 2011


Heute war bei uns im Center offizieller Schulstart für das Schuljahr 2011. Die High-School-Students durften bereits eine Woche früher zurück auf die Schulbank. Da eine Handvoll SchülerInnen, nach dem erfolgreichen Abschluss des sechsten Schuljahres im vergangenen Jahr, nun vom IKP-Center in die public High-School wechseln konnte, haben wir uns erlaubt, wieder eine Handvoll (oder auch zwei) bedürftiger Kinder in unserem Center aufzunehmen. Nach vierjähriger Tätigkeit halten uns also heute täglich bereits 165 Kinder und Jugendliche auf Trab; 149 von ihnen in unserem eigenen Bildungscenter und 45 der 165 in unserer Pflegefamilie im „Shelter-Home“. Sie alle haben grosse, armutsbedingte Probleme, kommen aus zerbrochenen und zerrütteten Familien, erlebten den Tod der Eltern, häusliche Gewalt, Vernachlässigung, Krankheit, Missbrauch, Kriminalität und erhielten Ihre Geschichten sind oft ähnlich, trotzdem aber individuell verschieden. Der grössere Teil der Kids ist aber auch dieses Jahr wieder hochmotiviert, und die Entwicklung einiger Kinder und Jugendlicher ist geradezu bemerkenswert. Der Schulstart war wie immer turbulent, verlief jedoch ohne weitere Schwierigkeiten.