Über uns


In einer Welt voller Elend und Ungerechtigkeit soll eine Gemeinschaft entstehen, in der von der Gesellschaft längst fallengelassene Menschen Hoffnung und neuen Lebenssinn finden und in Harmonie zusammenleben können. Verstossene und verwaiste Kinder sollen in der Pflegefamilie Liebe, Fürsorge und Geborgenheit erfahren, eine Schule besuchen und sich ihren Fähigkeiten entsprechend entwickeln können. Suchtkranke, missbrauchte und misshandelte Kinder sollen erfolgreich rehabilitiert und wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden.


Island Kids Philippines setzt sich seit 2007 nachhaltig und mit Nächstenliebe für diese Vision sowie für schwerkranke Menschen aus ärmsten Verhältnissen ein. Als Initiant des Hilfswerkes will ich interessierten Menschen Einblick in unsere tägliche Arbeit und die damit verbundenen Probleme, Schicksalsschläge, Erfolge und Glücksmomente geben - ich will Sie an unserer Geschichte teilhaben lassen.




Für ausführliche Informationen besuchen Sie unsere Homepage

Friday, August 26, 2011

Aufblühen im Tanz


Heute war ein grosser Tag für unsere tanzbegeisterten Kids. Im Rahmen der Woche der Sprachen führten die Schüler unserer öffentlichen Partnerschule Tanzvorstellungen auf. Auch unsere Kids waren eingeladen, ihre zuvor einstudierten Tänze vorzustellen. Die IKP-Kids tanzten mit einer hervorragenden Koordination untereinander und voller Herzblut und Freude. Das Publikum und die Lehrerschaft waren hell begeistert. Ich darf hier mit gutem Gewissen anfügen, dass unsere Kids eindeutig die besten Aufführungen boten. Tanz und Gesang ist für Philippinische Kinder allgemein sehr wichtig. Sie lieben es sich zum Rhythmus der Musik zu bewegen, und ich kenne kaum jemanden in diesen Breitengraden, der es nicht liebt zu singen. Unsere Kids sind dabei keine Ausnahme; viele von ihnen blühen regelrecht auf beim Singen und beim Tanzen und können dabei Erlebnisse verarbeiten und ihr musikalisches Talent entfalten lassen. Sie so tanzen zu sehen gab einem ein richtig gutes Gefühl. Es sind diese Momente, die einem für kurze Zeit die täglichen Sorgen vergessen lassen und einem daran erinnern, was wir mit den Kids schon alles erreicht haben und noch erreichen können.


Wednesday, August 10, 2011

Tägliche Sorgen

Mit einem Teil der Kids haben wir immer wieder grosse Schwierigkeiten. Wir kämpfen täglich gegen Versuchungen wie Alkohol- und Klebstoffsucht, Frühschwangerschaften, Spielsucht usw. an. Jugendliche erscheinen nicht zum Schulunterricht oder hauen bei uns im „Shelter-Home“ abends ab und gehen auf die Kurve. Wir haben immer wieder Jungs und Mädchen, die Diebstähle begehen, sich betrinken oder Klebstoff schnüffeln. Am meisten fordern uns stets jene mit Suchtproblemen heraus. Klebstoffschnüffeln und der Konsum von billigem Alkohol (Rum und Bier) ist in unserer Community bereits unter jungen Jugendlichen weit verbreitet, und die Versuchung unter den Kids ist gross. Die Kleinläden (Tindahan) und Karaoke Bars im Viertel verkaufen Spirituosen und Tabak selbst an kleine Kinder. Klebstoffe und Lösungsmittel werden von den „Hardware Stores“ in der Gegend ebenfalls bereits an Kinder verkauft – im Wissen, dass diese damit keine Schuhe flicken. Unsere Kids kommen aus einer Gegend, in welcher der Durchschnittsbewohner in der dritten Klasse die Schule abbricht, während zahlreiche gar nie erst zur Schule gehen. Zahlreiche Eltern haben Alkoholprobleme, streiten regelmässig und schlagen ihre Kinder. Kaum jemand hat eine Sozialversicherung oder eine Krankenkasse, dafür sind aber alle bei den Kapitalisten im Viertel verschuldet und die Hälfte  der Slumbewohner beteiligt sich am illegalen Glücksspiel. Während ein Grossteil der Kinder bereits an Asthma, Bronchitis oder anderen Lungenerkrankungen leidet, werden vor ihren Hütten täglich Abfallhaufen abgebrannt. Auch das Verhindern von Frühschwangerschaften ist eine echte Herausforderung. Dadurch, dass in den meisten Hütten keine Raumtrennung vorhanden ist, können die meisten Kinder bereits von klein auf den Geschlechtsakt ihrer Eltern oder anderer Mitbewohner beobachten. Gesetzeswidrige Frühheiraten, mit oder ohne Einverständnis der Eltern, sind nichts Aussergewöhnliches. Ebenso häufig kommt es bei Minderjährigen zu Schwangerschaften. Mädchen, die selber noch halbe Kinder sind, gebären Kinder, für die sie nicht sorgen können. Auch die Väter der Kinder, oft selber noch Jugendliche, ohne Schulbildung dafür aber mit Suchtproblemen, können nicht für ihre Familien sorgen. Es ist ein Teufelskreis, und obwohl die Kinder und Jugendlichen die Fehler anhand der zahlreichen schlechten Beispiele längst erkennen können, fällt es vielen von ihnen schwer, diesem Teufelskreis zu entrinnen und nicht die gleichen Fehler zu begehen. Den Kids Hoffnung, Glaube und Liebe geben, ihnen die Augen für die traurige Realität aber auch für eine mögliche, bessere Zukunft öffnen, sie in täglichen Gesprächen neu für die Schule motivieren, allmorgendlich vom Unterricht fernbleibende Kinder ins Center bringen und jeden Abend Ausreisser ins „Shelter-Home“ zurückholen sind tägliche Aufgaben. Den Kids Vorbild sein, immer wieder neue, ihren Bedürfnissen angepasste Strategien für ihre Betreuung und ihren Schulunterricht entwickeln, und ihnen aufzeigen, wie wertvoll sie sind, welches Potential in ihnen steckt und letztendlich, dass ein anderes, lebenswerteres Leben möglich ist, bringt uns immer wieder an unsere Grenzen und darüber hinaus. Hier macht unser Glaube den grossen Unterschied; er gibt uns Kraft, Halt und Durchhaltevermögen, sodass wir nie aufgeben, sondern voller Hoffnung und Zuversicht für ein besseres „Jetzt“ kämpfen. In regelmässigen Gebetsrunden beten wir mit und für die gefährdeten Kinder – nicht selten mit sehr positiven Resultaten. Oft kommen uns danach auch neue Ideen, wie wir die Probleme der Kids bekämpfen und ihr Interesse für den Schulunterricht besser fördern können.